Vor 25 Jahren kannte sich das medizinische Laborpersonal untereinander nicht – nicht innerhalb des Uniklinikums Würzburg, nicht innerhalb der Würzburger Krankenhäuser und schon gar nicht auf der Ebene der verschiedenen Laboratorien Nordbayerns“, erinnert sich Herbert Stolz. Deshalb gründete der Leitende Medizinisch-technische Assistent des Zentrallabors des Uniklinikums Würzburg (UKW) zusammen mit Hans Schraml vom ehemaligen Hauptlabor der Medizinischen Poliklinik des UKW und Gerd Weber vom Diagnostika-Unternehmen Boehringer Mannheim im Jahr 1991 den Laborstammtisch Würzburg. „Mit diesem Titel sollten sich möglichst viele Menschen angesprochen fühlen, die beruflich mit medizinischen Laboratorien zu tun haben“, erläutert Herbert Stolz.
Fortbildungsaspekt steht im Vordergrund
Diese Rechnung ging voll auf – in den zweieinhalb Jahrzehnten seither kamen Medizinisch-technische Assistenten (MTA), Arzthelfer/-innen, Chemielaborantinnen und -laboranten, Chemotechniker/-innen, EDV-Spezialisten sowie Ärztinnen und Ärzte zu den rund acht Mal pro Jahr stattfindenden Treffen. Das Einzugsgebiet des Stammtischs umfasst laut den Organisatoren die Region zwischen Bad Kissingen, Erlangen, Aschaffenburg und Bad Windsheim – und geht teilweise darüber hinaus. Neben der Netzwerkarbeit stand von Beginn an der Fortbildungscharakter im Vordergrund. Meist in Form von Vorträgen informieren namhafte Referenten über Fachliches aus allen Bereichen des Labors, aber auch zu allgemeineren Themen, wie zum Beispiel Krankheitsbildern, lebensrettenden Sofortmaßnahmen oder Personalmotivation.
Der als persönliche Initiative gestartete Stammtisch wurde im Jahr 1993 von der damaligen kaufmännischen Direktorin des UKW, Renate Schülke-Schmitt, als universitäre Veranstaltung anerkannt. Seit dem Jahr 2006 ist Bettina Brendel aus dem Zentrallabor mit in die Organisation der Veranstaltungen eingebunden und seit 2008 können bei den Treffen auch Fortbildungspunkte der Bayerischen Ärztekammer gesammelt werden. Daneben können inzwischen MTA Fortbildungspunkte für das freiwillige Fortbildungszertifikat von DIW-MTA/DVTA sammeln. Sponsoringverträge mit Pharmafirmen und Labortechnikanbietern unterstützen den Stammtisch finanziell.
Beim Jubiläumstreffen: Prof. Georg Ertl, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg, mit den Organisatoren des Laborstammtisches Würzburg, Bettina Brendel und Herbert Stolz (von links). | © Dr. Michael Neumann/Universitätsklinikum Würzburg
Jubiläumsveranstaltung mit Rekordbeteiligung
Veranstaltungsort ist seit über 20 Jahren die Gaststätte Luisengarten in Würzburg. Das Jubiläumstreffen am 24. November 2016 fand allerdings am Zentrum für Innere Medizin (ZIM) des UKW statt. Und das mit einer Rekordbeteiligung: 212 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen in den ZIM-Hörsaal. Herbert Stolz nahm diese bei seinem Vortrag mit auf eine Zeitreise zu den bisherigen Meilensteinen und Höhepunkten des Laborstammtisches. Dabei wies er unter anderem darauf hin, dass von fast 200 der bislang insgesamt 217 Fortbildungsveranstaltungen Filmaufnahmen bestehen – der jeweiligen technologischen Entwicklung entsprechend auf VHS-Kassetten, CDs und DVDs. Anschließend wurden diejenigen „Stammtischler“ geehrt, die über die Jahre hinweg besonders häufig an den Treffen teilgenommen hatten.
Interaktive Live-Mikroskopie mit Dr. Heinz Diem
Als Gastreferenten für diesen besonderen Laborstammtischabend konnte Dr. Heinz Diem vom Würmtal-Labor in Gauting gewonnen werden. Der in der „Szene“ wohlbekannte Facharzt für Laboratoriumsmedizin demonstrierte zusammen mit seiner Assistentin bei einer Live-Mikroskopie, wie auch schwierige Zellen im Blutbild differenziert werden können. Dabei waren die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, sich selbst aktiv an der Zellerkennung zu beteiligen.
Der Laborstammtisch findet an jedem letzten Donnerstag eines Monats mit Ausnahme der Schulferien und der Feiertage statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Mehr dazu unter www.zl.ukw.de, Rubrik „Laborstammtisch“. (Pressestelle Uniklinik Würzburg)
25 Jahre Laborstammtisch in Zahlen
Die Organisatoren des Laborstammtisches Würzburg führen akribisch Buch über die Veranstaltungen.
Hier einige Eckwerte:
- Anzahl der Veranstaltungen: 217, davon 207 Abendveranstaltungen/Vorträge und 10 Praktika/Messebesuche/Wandertage
- Gesamtteilnehmerzahl: 13.746
- Durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Veranstaltung: 63
- Teilnehmerkreis: 1.834 verschiedene Personen aus rund 70 Einrichtungen
Entnommen aus MTA Dialog 1/2017
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