Zytomegalievirus und Parvovirus B19 (1)
Zusammenfassung
Die konnatale Zytomegalie ist die häufigste während der Schwangerschaft erworbene Infektionskrankheit des Feten. Sowohl primäre Infektionen als auch Reaktivierungen oder Reinfektionen können die Entwicklung des Feten gefährden. Die Mehrheit der Neugeborenen weist bei der Geburt keine Krankheitssymptome auf. Schwere klinische Symptome sind selten. Auffällig wird ein Teil der Kinder im Neugeborenenhörscreening, andere entwickeln Hörstörungen als Late-onset-Symptomatik während der ersten Lebens- monate oder erst Jahre später kann eine Innenohrschwerhörigkeit bis zur Taubheit auftreten. Das vorrangige Einsatzgebiet der serologischen Diagnostik (IgM-, IgG-Antikörpernachweis) liegt im Screening und der Infektionsdiagnostik während der Schwangerschaft. Eine kongenitale CMV-Infektion bei Neugeborenen kann frühzeitig durch DNA-Nachweis aus Urin oder Speichel des Kindes bestätigt werden, und es kann rechtzeitig eine antivirale Therapie eingeleitet werden. Durch Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen kann das Risiko einer CMV-Primärinfektion während der Schwangerschaft um mehr als 60–80 % verhindert werden.
Schlüsselwörter: Konnatale Zytomegalie, Primärinfektion, Reaktivierung, prä- und postnatale Infektionen
Abstract
Congenital cytomegalovirus infection is the most common infectious disease of the fetus acquired during pregnancy. Primary infections as well as reactivations or reinfections can endanger the development of the fetus. The majority of newborns have no disease symptoms at birth. Severe clinical symptoms are rare. Some of the children become noticeable in newborn hearing screening, others develop hearing disorders as late-onset-symptoms during the first months of life, or years later can inner ear hearing loss occur until deafness. The primary field of application of serological diagnostics (IgM, IgG antibody detection) is in the screening and infection diagnostics during pregnancy. A congenital CMV infection in newborns can be confirmed early by DNA detection from urine or saliva of the child and antiviral therapy can be initiated in time. By adherence to strict hygiene measures, the risk of primary CMV infection during pregnancy can be reduced by more than 60–80 %.
Keywords: congenital cytomegalovirus infection, primary infection, reactivation, pre- and postnatal infections
DOI: 10.3238/MTADIALOG.2018.0114
Entnommen aus MTA Dialog 2/2018
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