SARS-CoV-2 in einer Geburtsklinik
Im Zusammenhang mit der Einschleppung von SARS-CoV-2 nach Deutschland ist der österreichische Skiort Ischgl in unrühmlicher Weise bekannt geworden. In einer Regensburger Entbindungsklinik kam es ausgehend von einer Mitarbeiterin, die dort ihren Skiurlaub verbracht hatte, zu einer unerwartet raschen Ausbreitung der Infektion. Diese ließ sich trotz einer – in diesem Fall notwendigen – Weiterbeschäftigung von Kontaktpersonen im klinischen Dienst rasch eindämmen. Die Ärzte der Klinik berichteten jetzt über die Abfolge der innerhalb kurzer Zeit erfolgreichen Maßnahmen [1].
Beschreibung des Ausbruchs
Der Bericht stammt aus der Frauenklinik mit Perinatalzentrum des St.-Hedwig-Krankenhauses in Regensburg. Diese Klinik fungiert auch als Universitäts-Frauenklinik des Klinikums Regensburg. Am 8. März 2020 kehrte eine Hebamme der Klinik aus dem Skiurlaub in Ischgl, Tirol, zurück und trat einen Nachtdienst zum 9. März an. Noch in der Nacht entwickelte sie Atemwegssymptome und Fieber. Sie wurde daraufhin von ihren Kolleginnen nach Hause geschickt. Am Nachmittag dieses Tages nahm sie jedoch noch an einer Dienstplanbesprechung der Hebammen teil. Innerhalb von 3 Tagen nach dieser Besprechung – bis zum 12. März – erkrankten 5 weitere Hebammen einschließlich der leitenden Hebamme. Diese Mitarbeiterinnen meldeten sich ebenfalls krank. Da die grippalen Erkrankungen mitten in der Grippesaison auftraten und das SARS-CoV-2-Virus noch keine große Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielte, wurden aus diesen Krankmeldungen zunächst keine Konsequenzen gezogen.
Entnommen aus MTA Dialog 7/2020
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