Krebsfrüherkennung mit Glukose

Hirntumoren im MRT
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MRT-Bildgebung des Gehirns
MRT-Bildgebung des Gehirns Klaus Scheffler / Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen
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Im Februar fiel in London der Startschuss für ein EU-Projekt zur Verbesserung der Tumordiagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT), das mit 5,8 Millionen von der EU gefördert wird.

Am Projekt beteiligt ist auch Prof. Klaus Scheffler, Leiter der Abteilung für Hochfeld-Magnetresonanz am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik und Direktor der Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz an der Universität Tübingen. In dem EU-Projekt soll eine neue Methode entwickelt werden, die eine Früherkennung von Tumoren im Kernspintomografen ermöglicht.

Tübinger Forscher werden in den nächsten vier Jahren gemeinsam mit anderen Experten der Universität Tel Aviv, der Universita degli studi di Torino und der Universität Zürich an einer neuen Diagnosemethode für Hirntumoren arbeiten. Das Projekt „GLINT – GlucoCEST Imaging of Neoplastic Tumors“ wird von Xavier Golay vom University College London geleitet.

Ziel ist es, ein Verfahren zur Früherkennung von Krebs für die Magnetresonanztomographie zu entwickeln. Eine rechtzeitige Erkennung von Tumoren erhöht die Überlebenschancen der Patienten. Zudem werden in der Krebsbehandlung möglichst genaue diagnostische Methoden benötigt, um die Betroffenen optimal behandeln zu können.

Normale Glukose soll radioaktive Marker ersetzen

Die sogenannte CEST-Methode macht sich zu Nutze, dass Tumoren beim Wachsen große Mengen an Glukose benötigen. Die Forscher wollen die Verteilung der Zuckerverbindungen im Gehirn messen und dadurch die Krebszellen aufspüren - denn diese verbrauchen im Vergleich zu gesunden Zellen mehr Nährstoffe. Um die Glukose vor der Messung zu sich zu nehmen, müssten die Patienten lediglich Zuckerwasser trinken.

Üblicherweise wird bislang die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET) verwendet, um tumoröses Gewebe zu identifizieren. Hier muss die Glukose allerdings radioaktiv markiert werden, was eine Belastung für die Patienten verursacht. Zudem steht in vielen Kliniken ein solcher PET-Scanner nicht zur Verfügung. Könnte man die Krebsfrüherkennung also auch mit einem MRT durchführen, wäre viel gewonnen: Diese Geräte sind in der Medizin viel weiter verbreitet und zudem kostengünstiger.

Krebsfrüherkennung mit dem MRT

Die üblichen MRT-Geräte können aber bislang solch geringe Glukosekonzentrationen nicht darstellen. Die Wissenschaftler haben daher eine Technik entwickelt, durch die sie auch sehr niedrige Glukose-Konzentrationen mittels MRT messen können.

Nach Abschluss des Projekts soll das neue Verfahren für die klinische Anwendung fertig entwickelt sein. Klaus Scheffler hofft, dass die Methode neben Hirntumoren dann auch bei weiteren Krebsarten angewendet werden kann. Bei seiner Arbeit für das Projekt ist es ihm besonders wichtig zu verstehen, wie genau die Glukose im MRT sichtbar wird. „Neben Glukose können mit der Methode auch andere Stoffwechselprodukte wie Proteine dargestellt werden. Dies eröffnet uns in Zukunft weitere Anwendungsmöglichkeiten“, so Klaus Scheffler. (idw, red)

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