Laut einer neuen dänischen Studie, die Anfang September auf dem Europäischen Kardiologen-Kongress in Paris vorgestellt wurde, senkt die Grippeschutzimpfung das Sterberisiko von Hypertonikern (Bluthochdruckpatienten) um 18 %. Das Sterberisiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall wäre um 10 % niedriger, so die Autoren der Studie.
In Deutschland leidet derzeit fast jeder dritte Erwachsene unter Bluthochdruck, einem der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Wir appellieren an alle Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck, sich impfen zu lassen", erklärt Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen anlässlich des Weltherztages am 29. September. "Es ist nur ein kleiner Stich, aber mit großer Schutzwirkung vor einer schweren gefährlichen Krankheit."
Influenzaviren schwächen die Abwehrkräfte
Eine Viruserkrankung wie die Influenza stellt den Körper vor eine große Herausforderung. Influenzaviren schädigen die Schleimhaut der Atemwege und schwächen die Abwehrkräfte. Herzkranke Menschen sind in dieser Situation besonders gefährdet. So können in den Blutgefäßen vermehrt Plaques aufbrechen und sich darauf ein Blutgerinnsel bilden. Dieses kann dann die Blutversorgung abschneiden.
In der Folge können Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. Nach aktuellen Daten steigt das Herzinfarktrisiko in den ersten sieben Tagen der Infektion um das Sechsfache. Warum die Plaques vermehrt aufbrechen, ist noch nicht genau erforscht. Man nimmt aktuell an, dass das hohe Entzündungsniveau durch die Influenzainfektion die Stabilität der Plaques reduziert und die Wahrscheinlichkeit für ihr Aufbrechen erhöht, so die Autoren der dänischen Studie.
Eine Grippeschutzimpfung schützt vor den in der anstehenden Saison voraussichtlich häufigsten Grippevirusvarianten. Da sich die Viren sehr schnell verändern können, muss die Impfung vor jeder Grippesaison erneut durchgeführt werden. Das Robert Koch Institut empfiehlt als optimalen Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung die Monate Oktober und November. Nach der Impfung dauert es circa 10 bis 14 Tage, bis sich der Impfschutz aufgebaut hat. Liegt eine selten vorkommende Allergie gegen Hühnereiweiß vor, sollte die Impfung vorab mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Quelle: BNK, 25.09.2019
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