COVID-19: Vielversprechende Studie für einen Impfstoff

Impfstoff gegen MERS gut verträglich
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MERS
MERS-CoV Cynthia Goldsmith/Maureen Metcalfe/Azaibi Tamin/CDC, Public Domain
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Coronaviren sind besonders in den vergangenen 20 Jahren für viele Todesfälle verantwortlich. Sie verursachen schwere Atemwegserkrankungen, die tödlich enden können. Mit SARS-Coronavirus 2002, MERS-Coronavirus 2012 und akutell SARS-CoV-2 sind es mehrere Ausbrüche, die sich weltweit ausgebreitet haben. Eine neue Impfstoffstudie im Menschen lässt aber auf eine positive Entwicklung hoffen.

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) testeten erstmals im Menschen einen Impfstoff gegen MERS (das Middle East Respiratory Syndrome). Zum einen war der Impfstoff mit dem Namen MVA-MERS-S gut verträglich, zum anderen konnte er für eine anhaltende Bindung von Antikörpern sorgen.

Grundlage für baldigen Impfstoff geschaffen

Und das könnte sich positiv auf einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus auswirken. Prof. Marylyn Addo, Leiterin des Sektion Infektiologie des UKE und Wissenschaftlerin im DZIF, beschreibt die Entwicklung des MERS-Impfstoffes als Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID-19. MERS wurde 2012 das erste Mal nachgewiesen, der Schwerpunkt liegt in Saudi-Arabien. Es wird von Dromedaren auf den Menschen übertragen und auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. In bis zu 35 Prozent aller Fälle ist ein tödlicher Verlauf möglich.

Laut Addo forsche man bereits seit 2014 im DZIF an einem Impfstoff gegen MERS. Er basiere auf einem abgeschwächten Virus, das schon bei einer Impfung zur Ausrottung der Pocken verwendet und nun mit Protein-Bestandteilen des MERS-Coronavirus ergänzt wurde. Dieser vektorbasierte Impfstoff soll die Abwehr gegen MERS stimulieren und ist auch Grundlage bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19. MVA-MERS-S wurde von Prof. Gerd Sutter an der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) zusammen mit der Philipps-Universität Marburg und dem Erasmus Medical Center Rotterdam entwickelt.

Impfstoff gegen COVID-19 möglich

Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend: Der Impfstoff sei gut verträglich und die Immunantwort sehr ermutigend. Am häufigsten kam es als Nebenwirkung mit 69 Prozent zu lokalen Problemen wie Schmerzen an der Einstichstelle, leichte Rötung oder Überwärmung. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. Nach der zweiten Impfung sei es bei 87 Prozent der Probanden zu einer Immunantwort in Form von Antikörpern und T-Zell-Antworten gekommen.

Somit habe der Impfstoff das Potenzial, auch in Zukunft bei MERS-Ausbrüchen eingesetzt zu werden. Im Anschluss erfolgt nun eine internationale Phase-1b-Studie – gefördert durch Coalition for Epidemic preparedness Innovation (CEPI). In Hamburg und Rotterdam wird der Impfstoff dabei an 160 Probanden getestet. Um für COVID-19 ebenfalls einen passenden Impfstoff zu entwickeln, nutzen Forscher am DZIF den gleichen viralen Vektor (MVA) und erweitern ihn mit dem Oberflächenprotein von SARS-CoV-2.

 

Quelle: DZIF

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