Das Expertenteam wertete die Daten von allen 1.904 Patientinnen und Patienten aus, die seit Beginn der Pandemie in den 86 Krankenhäusern der Helios Gruppe mit COVID-19 aufgenommen wurden. Die Analyse der fortlaufenden Studie zeichnet nicht nur die Frühphase der Pandemie nach, sondern berichtet auch über alle mit COVID-19 aufgenommenen Patientinnen und Patienten über einen 4-monatigen Zeitraum bis Mitte Juni.
„Eine wichtige Erkenntnis aus dem COVID-19-Register ist, dass der Krankheitsverlauf bei den in unseren Krankenhäusern aufgenommenen COVID-19-Patientinnen und -Patienten nicht weniger kritisch ist als in Ländern wie Italien, Frankreich, Großbritannien und Belgien, in denen verglichen mit der Einwohnerzahl viel mehr COVID-19-Fälle und COVID-19-bedingte Todesfälle auftraten als in Deutschland“, sagt PD Dr. Julius Dengler, Leiter des Helios-COVID-19-Registers und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie im Helios Klinikum Bad Saarow.
Besonders stark betroffene Patientengruppen
„Die Studie ist die bislang größte ihrer Art in Deutschland. Sie berichtet über alle COVID-19-Patienten, die innerhalb des Helios Netzwerks – von der kleinen Spezialklinik bis zur Universitätsklinik – behandelt wurden, unabhängig von der Art der jeweiligen Krankenversicherung“, sagt PD Dr. Irit Nachtigall, die als Regionalleiterin Hygiene im Helios Netzwerk die Auswertung der wissenschaftlichen Daten koordiniert.
Die Studie untersucht nicht nur Patienten auf der Normalstation, sondern analysiert als erste in Deutschland getrennt voneinander zwei besonders stark betroffene Patientengruppen:
- die Patienten, die auf Intensivstation aufgenommen werden, aber keine Beatmung benötigen
- diejenigen, die eine Beatmung benötigen
„Von allen mit einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus aufgenommenen Patienten musste rund ein Fünftel (21 %) intensivmedizinisch versorgt werden, Frauen (16 %) deutlich seltener als Männer (27 %). Von den Patienten auf der Intensivstation erhielten 37 % keine Beatmung. Von den beatmeten Intensivpatienten starb ein Drittel (33 %), im Gegensatz zu nur ungefähr einem Viertel (23 %) der nicht beatmeten Intensivpatienten“, erklärt Prof. Dr. Michael Hauptmann, Leiter des Instituts für Biometrie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Neuruppin und verantwortlich für die statistische Analyse der Studie.
Quelle: Helios, 19.08.2020
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