COVID-19-Infizierte nach stationärer Behandlung oft nicht gesund
Die DKV Deutsche Krankenversicherung AG hat die ihr bekannten Informationen der Voll- und Ergänzungsversicherten mit einer COVID-19-Infektion ausgewertet – und hierbei wichtige Erkenntnisse zu Vorerkrankungen, Krankheitsverlauf und der gesundheitlichen Entwicklung in der Post-COVID-19-Phase von Infizierten gewonnen. Besonders auffällig: COVID-19-Patienten scheinen nach der stationären Behandlung bei Weitem nicht gesund – die durchschnittlichen Leistungsausgaben pro Tag haben sich nach der Erkrankung in Summe um mehr als 50 Prozent erhöht.
„Unsere Auswertung zeigt: Patienten sind noch lange nicht gesund, nur, weil sie als nicht mehr infektiös gelten. Eine COVID-19-Infektion belastet die Gesundheit weit über die direkte Erkrankung hinaus“, betont Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV. „Die Folgewirkungen einer solchen Infektion sind demnach alles andere als nur ein gesundheitlicher Bagatellschaden.“ Eine COVID-19-Erkrankung trifft dabei zudem nicht nur, wie weitläufig oft angenommen, Personen mit Vorerkrankungen, sondern auch Menschen mit einer guten gesundheitlichen Konstitution: Rund 15 Prozent der stationär behandelten COVID-19-Erkrankten im DKV-Vollversichertenbestand haben seit 2018 bis zu ihrer Infektion keine Leistungen eingereicht.
Herzerkrankungen und Bluthochdruck
Der Anteil der Personen, die stationär behandelt wurden und einen vermeintlich schweren Verlauf haben, steigt erwartungsgemäß mit zunehmendem Alter deutlich an. Allerdings zeigt ein Blick auf die Altersverteilung der COVID-19-Fälle seit Beginn der zweiten Welle sehr deutlich: Vor allem bei den unter 20-Jährigen sind seit Oktober verhältnismäßig viele Neuinfektionen hinzugekommen. Jüngere Patienten bleiben im Schnitt sechs bis acht Tage im Krankenhaus, bei über 70-Jährigen sind es dagegen 12 bis 13 Tage.
Bei den Vorerkrankungen von stationär behandelten Patienten treten Herzerkrankungen und Bluthochdruck besonders häufig auf, auch Personen mit Atemwegserkrankungen sind überproportional häufig vertreten. Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten wurden zudem Störungen des Fettstoffwechsels, eine Fettleber oder eine erhöhte Harnsäure im Vorfeld oder während der Behandlung diagnostiziert. „COVID-19 kann jeden treffen. Daher bleibt das beste Mittel dagegen bis auf Weiteres die Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen, um sich gar nicht erst anzustecken“, appelliert Muth.
Quelle: DKV, 16.11.2020
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