„Die Befragung macht deutlich: Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nehmen auch weiterhin eine Schlüsselrolle in der Pandemiebekämpfung ein“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen. „Drei von vier Befragten hätten sich einen früheren Start der Corona-Impfungen in den Praxen gewünscht. Das zeigt: Das Vertrauen der Patientinnen und Patienten ist groß. Sie wollen in den Arztpraxen geimpft werden. Höchste Zeit also, dass wir mit wachsenden Impfstoffmengen endlich den Impfturbo zünden.“
Insbesondere auch bei Corona-Verdachtsfällen waren Vertragsärztinnen und
-ärzte die ersten Ansprechpartner: 68 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion wandten sich zuerst an ihren Haus- oder Facharzt – gut die Hälfte der daraufhin veranlassten Tests erfolgte in den Praxen.
Verzicht auf den notwendigen Arztbesuch
Darüber hinaus gaben 18 Prozent der Versicherten an, in den letzten zwölf Monaten auf einen notwendigen Arztbesuch verzichtet zu haben – 41 Prozent davon aus Angst vor dem Coronavirus. „Es ist besorgniserregend, dass vor allem ältere Menschen derzeit lieber auf eine Behandlung verzichten als zum Arzt zu gehen“, äußert sich KBV-Chef Gassen. „Es gibt keinen Grund zur Sorge: Die Praxen sind auch in der Pandemie sicher. Wir appellieren daher eindringlich an Patientinnen und Patienten: Sagen Sie Termine nur im Einvernehmen mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt ab!“
Im ersten Teil der diesjährigen Versichertenbefragung kontaktierte die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der KBV über 2.000 Personen. Thematischer Schwerpunkt waren Fragen im Zusammenhang mit der Coronakrise. Im zweiten Teil der Studie liegt der Fokus wie in den Jahren zuvor auf allgemeineren Fragestellungen, wie Wartezeiten und Arztbewertung. Die abschließenden Ergebnisse der Versichertenbefragung 2021 werden im dritten Quartal vorgestellt und veröffentlicht.
Die Versichertenbefragung Teil I: Einstellungen in der Corona-Krise ist hier abrufbar.
Quelle: KBV, 29.04.2021
Artikel teilen