Umgang mit Lebensmittelallergien

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Kli
Lebensmittelallergien
University of Otago - Lebensmittelallergie Creative Commons
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Wissenschaftler der University of Otago in Neuseeland konnten belegen, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale den Umgang mit den alltäglichen Problemen einer Lebensmittelallergie beeinflussen.

Das interdisziplinäre Wissenschaftsteam des Department of Psychology (Dr. Tamlin Conner) und des Department of Food Science (Dr. Rana Peniamina, Dr. Miranda Mirosa und Prof. Phil Bremer) wollte herausfinden, wie Erwachsene mit Lebensmittelallergien die damit verbundenen Herausforderungen im Alltag bewältigen und ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale diese Herausforderungen verstärken. „Diese Studie untersucht, ob individuelle Unterschiede in der Ausprägung der Top-5-Persönlichkeitsmerkmale (Neurotizismus, Extravertiertheit, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit) einen Einfluss auf den Umgang mit in Lebensmittelallergien begründeten Alltagsproblemen hat", so die leitende Autorin Dr. Tamlin Conner.



An der 14-tägigen Studie nahmen insgesamt 108 Erwachsene teil, die an einer diagnostizierten Lebensmittelallergie leiden. Sie füllten täglich eine Onlinebefragung aus, die 25 tägliche Lebensmittelproblematiken, das Stresslevel und die Stimmung abfragte. Laut Conner konnten die Ergebnisse die Hypothesen des Wissenschaftsteams nicht bestätigen.

„Wir waren überrascht, dass Neurotizismus nicht zu steigenden Problemen mit der Allergie führte oder zu schlechterer Stimmung an Tagen mit mehr Allergieproblemen. Im Gegenteil: Das Persönlichkeitsmerkmal Offenheit führte zu vermehrten Problemen - beispielsweise zu Hungergefühl, da möglicherweise nicht genug ‚sicheres‘ Essen zur Verfügung steht oder dass nicht ausreichend angemessene Lebensmittel beim Einkauf gefunden werden können. Des Weiteren entstanden Ängste bei gemeinschaftlichen Ereignissen, die Nahrungsmittel beinhalten oder weil man sich ausgeschlossen und fehlverstanden fühlt."

Lebensmittelallergien stellen eine signifikante Last für viele Menschen dar

„Es scheint, dass die Anforderungen an den Umgang mit Lebensmittelallergien (Routine, Vorsicht und Konsum der bekannten Lebensmittel) in direktem Konflikt mit einer offenen Persönlichkeit stehen. Dem liegt zugrunde, dass offene Persönlichkeiten nach Erkundung, Vielfalt und neuen Erfahrungen streben", so Conner. Sie hofft, dass die Erkenntnisse Menschen helfen werden zu verstehen, wie sich die Persönlichkeit auf den Umgang mit den Lebensmittelallergien auswirkt.

„‘Offene‘ Menschen könnten beispielsweise ihr Verlangen nach Vielfalt im Bereich von Musik oder Film ausleben anstatt bei Lebensmitteln. Sie könnten außerdem Reservelebensmittel parat haben für den Fall, dass sie spontan das Verlangen danach haben. Unsere Erkenntnisse können außerdem auch Eltern dabei helfen, das Verhalten ihrer Kinder, die unter Lebensmittelallergien leiden, zu verstehen. ‚Offene‘ Kinder könnten beispielsweise das erhöhte Verlangen nach neuen Lebensmitteln haben, die für sie aber riskant sein könnten. Mit diesem Wissen können die Eltern versuchen, diese Herausforderungen zu mildern und die Häufigkeit zu reduzieren."

Die Organisation Allergy New Zealand sagt, dass Lebensmittelallergien eine signifikante Last für viele Menschen darstellen und begrüßt die Studie der Wissenschaftler rund um Dr. Conner. „Die Studie rückt die Komplexität, mit der sich Erwachsene mit Lebensmittelallergien konfrontiert sehen, nicht nur in den neuseeländischen, sondern auch in den individuellen Fokus. Es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Persönlichkeitsmerkmale und deren Auswirkungen besser zu verstehen und den Umgang mit den Lebensmittelallergien zu optimieren. Langfristig kann somit die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden", so Mark Dixon, der Geschäftsführer von Allergy New Zealand.

Die Studie wurde im Medical Journal Frontiers in Psychology veröffentlicht.


Quelle: idw/Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund/Institut Ranke-Heinemann, 02.03.2018


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