Ultraschalluntersuchungen im Schleimhautbereich
Neben dem perkutanen Ultraschall werden seit etwa 10–15 Jahren zunehmend auch sogenannte endokavitäre Untersuchungen durchgeführt. Hierbei handelt es sich um Untersuchungen, bei denen durch eine schlanke Ultraschallsonde, die in eine Körperöffnung eingeführt wird, innere Organe beurteilt werden. Diese Untersuchungen werden überwiegend von spezialisierten Fachärzten vorgenommen. In Tabelle 1 sind die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Verfahren zusammengestellt.
Hygienerisiken der endokavitären Untersuchung
Aus hygienischer Sicht liegt die Besonderheit dieser Verfahren darin, dass die Schleimhäute des Menschen regelhaft mit einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen besiedelt sind. Bei manchen Patienten, vor allem im Krankenhaus, kann es sich dabei auch um multiresistente Krankenhauskeime handeln. Bei den endokavitären Untersuchungen besteht daher immer das Risiko, dass die Ultraschallsonde, wenn sie bei mehreren Patienten hintereinander zum Einsatz kommt, Besiedlungs- oder Infektionserreger überträgt. Außer Bakterien und Pilzen können auch Viren übertragen werden. So können zum Beispiel humane Papillomviren (HPV), die bei einigen Menschen anogenitale Warzen verursachen, mit der Ultraschallsonde in Kontakt kommen. Manche HPV lösen auch Zervixkarzinome aus. Wird die Ultraschallsonde nach einer Untersuchung nicht zuverlässig desinfizierend aufbereitet, droht die Gefahr der Virusübertragung auf nachfolgende Patienten. Da zudem unerkannte Schleimhautläsionen bei der Untersuchung vorkommen oder auch bereits vorher bestehen können, ist auch die Übertragung blutübertragener Erreger wie zum Beispiel von HIV oder Hepatitisviren nicht ausgeschlossen.
Entnommen aus MTA Dialog 11/2019
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