Das Bewusstsein für Bewegung und den Umgang mit der eigenen Gesundheit steigt immer weiter an. Seit 25 Jahren führen die Forscher des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) in Bad Schönborn die einzigartige wissenschaftliche Langzeitstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ durch. Gemeinsam mit der AOK Mittlerer Oberrhein und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde haben sie über diesen langen Zeitraum das Gesundheitsverhalten, -zustand und -interesse erfasst und überprüft.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass bei dem Vergleich von sportlich Aktiven und Nicht-Aktiven, die Aktiven im mittleren Erwachsenenalter motorisch gesehen rund zehn Jahre jünger sind. Auch bei den gesundheitlichen Einschränkungen, die im Alter zwangsläufig zunehmen, sind die Sportler und vor allem Gesundheitssportler seltener betroffen. Obwohl nur weniger als die Hälft der untersuchten Personen die aktuellen Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreichen, liegen die Bad Schönborner damit immer noch über dem deutschen Durchschnitt. Vor allem der Anteil der Walkerinnen und Walker ist von fünf Prozent im Jahre 1992 auf 44 Prozent im Jahre 2015 gestiegen. Weiterhin ist auffällig, dass bei Frauen die Aktivität im Alter steigt, während sie bei Männern zurückgeht.
Obwohl die Zahl der Übergewichtigen seit 1992 um vier Prozent abgenommen hat, könne man laut den Experten keine Entwarnung geben. Denn aktuell sind noch 51,4 Prozent der Bad Schönborner übergewichtig. Diese und weitere Ergebnisse werden am 17. Oktober 2017 von 11 bis 12 Uhr bei einem Pressetermin am Campus Süd des KIT vorgestellt. Die Untersuchung hat vor allem die Ziele, eine wissenschaftliche Langzeitstudie zu den Wechselbeziehungen von Aktivität, Fitness und Gesundheit umzusetzen und Transferbausteine der bewegungsorientierenden Gesundheitsförderung für andere Gemeinden zu entwickeln.
Durch das ganzheitliche Untersuchungskonzept von „Gesundheit zum Mitmachen“ lassen sich möglichst alle Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Teilnehmenden erfassen und auswerten. Somit können soziale, gesundheitliche, persönliche und auch umweltbedingte Ursachen für den jeweiligen Fitness- und Gesundheitszustand bestimmt werden, um darauf Verbesserungsmöglichkeiten der persönlichen Lebenswelt abzuleiten. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
Quelle: Karlsruher Institut für Technologie
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