Schnelle Hilfe bei Blutvergiftung

Neues Diagnoseverfahren
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Sepsis
Statistisch gesehen sterben 162 Menschen am Tag an einer Blutvergiftung. Adobe Stock/Zerbo
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Eine Blutvergiftung ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Oft kommt dabei jede Hilfe zu spät: Denn gängige Diagnoseverfahren dauern bis zu zwei Tage. Ein neues Verfahren könnte das nun ändern. In wenigen Minuten liefert es Gewissheit.

Eine Blutvergiftung ist eine schwere komplexe Entzündungsreaktion. Jährlich sterben etwa 60.000 Patienten an ihr. Das sind statistisch gesehen 162 Menschen am Tag. Ausgelöst wird sie durch Bakterien, Viren oder andere Erreger, die in den Körper eindringen. Kann das Immunsystem die Ausbreitung nicht eindämmen, weil die Erreger zu zahlreich sind oder die Immunabwehr zu schwach ist, gelangen Keime und Giftstoffe in die Blutbahn. Das körpereigene Abwehrsystem kann dann nicht nur die Eindringlinge, sondern auch die eigenen Organe schädigen. Häufig ist es für eine rettende Behandlung dann bereits zu spät.

Je schneller die Ärzte eine Antibiotikatherapie einleiten, desto größer ist die Überlebenschance des Patienten. Bisher ist der Nachweis der Erreger in einer mikrobiologischen Blutkultur sehr zeitaufwendig – heutzutage vergehen meist bis zu zwei Tage, bevor mit der richtigen Therapie begonnen werden kann.

Biomarker für die Diagnose einer Sepsis

Ein Diagnoseverfahren auf Basis optischer Technologien, das Forscher in dem 2014 abgeschlossenen Verbundprojekt FastDiagnosis entwickelt haben, ermöglicht einen schnellen Nachweis: Mit Teststreifen und einem Gerät zur optischen Auswertung können innerhalb von Minuten mehrere Biomarker im Blut des Patienten gleichzeitig bestimmt werden. Dadurch lassen sich diejenigen Patienten identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer Sepsis erkrankt sind.

Aufbauend auf den Erkenntnissen aus FastDiagnosis startete im April 2016 das Projekt INTERSEPT. Ziel der Forscher ist es, weitere Biomarker für die Diagnose einer Sepsis zu ermitteln, um die Schwere des Krankheitsverlaufs noch präziser vorhersagen und individuelle Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können. Damit die Ärzte künftig binnen weniger Stunden die Behandlung mit wirksamen Antibiotika beginnen können, werden zusätzlich die Erregerstämme und ihre Resistenzen mittels Raman-Spektroskopie und molekularbiologischer Methoden identifiziert.


Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 23.06.2019

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