Schlechter Schlaf als neuer Risikofaktor für Demenz?
Die Studie untersuchte die Schlafgewohnheiten von über 29.000 Menschen im Alter zwischen 37 und 73 Jahren und könnte die Grundlage für die Bekämpfung schwerer Krankheiten wie Demenz bilden. Laut der Forschenden ist es nicht nur Schlafmangel, der die Gehirngesundheit beeinträchtigen kann. Mehr als neun Stunden Schlaf am Tag oder weniger als sechs Stunden waren der Untersuchung zufolge beide mit einem geringeren Gehirnvolumen und geringeren kognitiven Messwerten verbunden – entscheidend für Dinge wie Reaktionszeit und Gedächtnis.
Langsamere Reaktionszeiten
Diejenigen, die angaben, mehr als 9 Stunden pro Tag zu schlafen, hatten ein um 11,8 % geringeres visuelles Gedächtnis, eine um 3,4 % langsamere Reaktionszeit, ein um 5,6 % geringeres Zahlengedächtnis und eine um 6,6 % geringere fluide Intelligenz als diejenigen, die 6-9 Stunden pro Tag schliefen. Dies decke sich mit einer früheren Meta-Analyse, die zeige, dass sowohl kurze als auch lange Schlafdauer mit einer geringeren Leistung in mehreren kognitiven Bereichen verbunden sind, heißt es in der Studie. In ähnlicher Weise war Dösen am Tag mit einer langsameren Reaktionszeit (1,4 %) und einer schlechteren fluiden Intelligenz (1,5 %) verbunden. Dies decke sich ebenfalls mit den Erkenntnissen in der Literatur, wonach Menschen mit Tagesschläfrigkeit ein höheres Risiko für kognitiven Abbau haben, so das Autorenteam.
Neuer Demenz-Risikofaktor
Die Forschenden plädieren dafür, die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Gehirngesundheit stärker in den Mittelpunkt zu rücken und mehr Forschung zur Verbesserung des Schlafs zu betreiben. Denn: Etwa 20 bis 40 % der Demenzfälle seien auf veränderbare, nicht genetische Faktoren zurückzuführen. Zu den bekanntesten dieser Faktoren gehörten Rauchen, Alkoholmissbrauch und Übergewicht. Schlaf käme als neuer Risikofaktor dazu.
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