Respiratory Syncytial Virus (RSV)

Ausbruch in einer geriatrischen Klinik offenbart Problematik der Betten- und Personalknappheit
Hardy-Thorsten Panknin, Matthias Trautmann
Titelbild zum Fachbeitrag über das Respiratory Syncytial Virus (RSV)
© chrupka, stock.adobe.com
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Im Zuge der COVID-19-Pandemie hatte das seit Jahrzehnten bekannte Respiratory Syncytial Virus (RSV) eine dramatische sekundäre Erkrankungswelle ausgelöst. Vor allem Kleinkinder erkrankten schwer mit Fieber, Husten, Fließschnupfen und Atemnot. Niedergelassene Kinderärzte und die Ambulanzen von Kinderkliniken waren daher stark gefordert. Da parallel noch COVID-19-positive Kinder versorgt werden mussten, war die Bettensituation zeitweise in vielen Kinderkliniken angespannt.

Dass das RSV auch für Senioren und ältere pflegebedürftige Menschen eine Gefahr darstellt, zeigte eine kürzlich veröffentlichte klinische Studie aus Frankreich. Die Autoren berichteten über einen RSV-Ausbruch in einer geriatrischen Langzeitpflegeeinrichtung. Die molekulare Analyse des Ausbruchs deckte eine Reihe von zuvor nicht erkannten Übertragungsereignissen auf. Einfache Hygienemaßnahmen waren offenbar wirkungslos geblieben [1].

Methodik der Studie

Studienort: Der Ausbruch ereignete sich in einem geriatrischen Krankenhaus in Paris. Das Haus verfügt insgesamt über 598 Betten in 3 Gebäuden. In dem Gebäude für geriatrische Langzeitpflege befindet sich im Erdgeschoss eine Station mit 11 Doppelzimmern und 15 Einzelzimmern. Im ersten Stock liegt eine weitere Station mit gleicher Bettenaufteilung sowie noch eine weitere geriatrische Station. Die Stationen werden durch einen gemeinsamen Fahrstuhl erreicht, der von mobilen Patienten, Besuchern und Personal genutzt wird. Ein daneben gelegenes Treppenhaus steht ebenfalls zur Verfügung. Erforderliche Patiententransporte erfolgen über den Fahrstuhl. Gehfähige Patienten können im Erdgeschoss in einem gemeinsamen Speiseraum ihre Mahlzeiten einnehmen. Ebenso befindet sich im Erdgeschoss die Physiotherapieabteilung, die den mobilen Patienten offensteht. Für immobile Patienten kommen die Physiotherapeuten auf die Stationen.

Das mittlere Alter der in dem Haus betreuten Personen betrug zum Zeitpunkt des Ausbruchs 89 Jahre. Die meisten der betreuten Patienten litten an chronischen, altersbedingten Grundkrankheiten.

Diagnostik bei Atemwegsinfektionen

Beim Auftreten von oberen Atemwegsinfektionen werden in der Klinik routinemäßig Nasenabstriche abgenommen und mittels PCR auf Adeno-, Corona-, Influenza- (A und B), Parainfluenza-, RSV- und Rhinoviren untersucht. Ebenso erfolgen Tests auf Chlamydia pneumoniae, Mykoplasmen und Bordetella pertussis (Keuchhusten). Die Abstriche werden innerhalb von 24 Stunden auf die genannten viralen und bakteriellen Erreger untersucht. Die Tupfer werden anschließend für eventuelle Typisierungszwecke bei –80 °C aufbewahrt.

 

Entnommen aus MTA Dialog 4/2022

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