Raucher haben bessere Überlebensraten nach Herzinfarkt

Paradoxes Ergebnis
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Es gilt unter Experten als das „Raucherparadox“: Die Sterblichkeitsrate von Rauchern nach einem Herzinfarkt ist niedriger als die von Nichtrauchern. Warum ist das so?

Generell ist das Rauchen mit einem deutlich erhöhten Risiko verbunden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer koronaren Herzkrankheit zu sterben. Trotzdem gibt es das so genannte „Raucherparadox“: Die Sterblichkeitsrate von Rauchern nach einem Herzinfarkt ist niedriger als bei Nichtrauchern. Und zwar auch dann, wenn sich im Rahmen des Herzinfarkts ein lebensbedrohlicher kardiogener Schock entwickelt. Das zeigt eine Studie aus mehreren deutschen Zentren, die auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde. Vom 30. März bis 2. April 2016 trafen auf diesem Kongress in Mannheim rund 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammen.

Für die Untersuchung wurden Daten aus der IABP-SHOCK II-Studie ausgewertet, die den Nutzen von intraaortalen Ballonpumpen bei 600 Patienten mit Herzinfarkt und kardiogenem Schock untersuchte. 34 Prozent der 772 analysierten Patienten waren Raucher. In der univariaten Analyse, also einer Datenauswertung ohne Berücksichtigung der Risikofaktoren, hatten Raucher eine niedrigere Sterberate nach 12 Monaten als Nichtraucher. Wurden statistisch auch die Risikofaktoren berücksichtig, zeigt sich dieser Überlebensvorteil nicht mehr, berichtet Studienautor Dr. Mohammed Saad vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck. „Der beobachtete Überlebensvorteil scheint vor allem dadurch bedingt zu sein, dass Raucher im Schnitt ihre Infarkte über eine Dekade früher entwickeln als Nichtraucher und dadurch das Risikoprofil noch nicht die volle Auswirkung entfalten kann.“ (idw, red)

Literatur:

DGK Abstract P738, Saad et al., “Smoker’s Paradox” in Patients with Cardiogenic Shock Complicating Myocardial Infarction - A Substudy of the IABP-SHOCK II-Trial and Registry, Clin Res Cardiol 105, Suppl 1, March 2016.

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