So freute sich Sabine Bosch vom Deutschen Ärzteverlag, dass die Veranstaltung komplett ausgebucht war: „Das große Interesse zeigt, dass zahlreiche MTA am interprofessionellen Austausch teilnehmen und potenzielle Arbeitgeber kennenlernen möchten.“
Vorgestellt wurde ihnen zunächst die Tätigkeit des DVTA. „Wir sind der einzige Berufsverband, der alle MTA-Berufe vertritt“, sagte Christiane Maschek, Präsidentin L/V. Der Verband organisiere zahlreiche Kongresse und Veranstaltungen, biete unentgeltliche Rechtsberatung und setze sich unter anderem auch für eine Verbesserung der Berufsausbildung ein. „Die Pflege steht bei der Politik immer an erster Stelle, aber wir sind auch wichtig, weil wir eine immens große Bedeutung in der Diagnostik haben“, betonte Maschek. Deshalb sehe es der DVTA ebenfalls als seine Aufgabe an, dem Beruf MTA zu mehr Bekanntheit zu verhelfen.
Welche Vorstellungen und Wünsche haben MTA-Schülerinnen und -Schüler von ihrem künftigen Beruf? Auf diese Frage von Christiane Maschek gab es vielfältige Antworten. | © C. Maschek
Doch was ist das Besondere an diesem Beruf? „Ich würde jederzeit wieder MTA werden, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten“, berichtete Christina Hoffmann, die als MRT-Spezialistin (DIW-MTA) bei medneo, dem Sponsor von MTA next, tätig ist. Maschek zählte einige Berufsfelder auf, die MTLA offen stehen: Laboratorien von Kliniken, Tropeninstitute, Privatlabore, Rote-Kreuz-Laboratorien, aber auch die Kriminalpolizei oder Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen. Sie plädierte für regelmäßige Weiter- und Fortbildungen, weil MTA im Berufsleben vor zahlreiche Herausforderungen gestellt würden, wie zum Beispiel den demografischen und sozialen Veränderungen, dem rasant verlaufenden medizinisch-technischen Fortschritt, innovativen Technologien, der Digitalisierung sowie einem starken Ökonomisierungsprozess bei steigenden Qualitätsanforderungen. Als Fortbildungsmöglichkeiten wies die DVTA-Präsidentin auf das umfangreiche Seminar- und Kongressprogramm des Verbandes, die Fachliteratur in MTA Dialog sowie die Angebote des Berliner Deutschen Instituts zur Weiterbildung für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin e.V. (DIW-MTA) hin.
In der Podiumsdiskussion ging es um das Thema Ausbildung und Akademisierung. | © alex muchnik – DÄV
Ausbildung und Akademisierung
Und was ist mit einem Studium? Über das Thema „Ausbildung und Akademisierung – braucht Erfolg einen Titel?“ diskutierten unter Leitung von Tina Hartmann, Bereichsleitung MTA – Radiologie an der Schule für Gesundheitsberufe Dortmund, Jenny Kloska, Dozentin im Bereich Strahlenschutz und Studiengangskoordinatorin, Steffen Tietz, Funktionsleitung Computertomografie, und Jürgen Hirschfeld, MTLA bei der Bundeswehr. „Für die klinische Routine würde ein Studium keinen Benefit bringen, aber wer einen besonderen Ehrgeiz entwickelt, kann von einem Studium durchaus profitieren“, sagte Tietz. „Viele MTA sind zufrieden mit ihrer Arbeit, aber einige verspüren auch ein Feuer und wollen mehr erreichen“, meinte auch Hirschfeld. Aber nicht nur für den eigenen Ehrgeiz sei ein Studium lohnenswert. Sie hätte jetzt auch ein besseres Gehalt und eine veränderte Position, ergänzte Kloska. Und ihr Ansehen sei ebenfalls gestiegen: „Ich halte jetzt Vorträge auch vor Ärzten. Das war vorher nicht üblich.“
Zahlreiche Teilnehmer trafen sich auf der Karrieremesse persönlich mit ihren potenziellen Arbeitgebern. | © alex muchnik – DÄV
Ob Akademisierung oder nicht, lebenslanges Lernen ist für MTA in jedem Fall unerlässlich. Jos Donners, Geschäftsführer der Management Akademie NRW, erläuterte, wie dies am besten funktioniert. Dazu müsse man zunächst fünf äußere Lernmauern bewältigen:
- Umfeld: Man lernt am besten in einer Umgebung, in der man sich wohlfühlt.
- Zeitmanagement: Man muss planen, wie man sich die Zeit am besten einteilt. Die eingeplante Zeit muss dann auch verteidigt werden.
- Lerneinheiten: Donners plädiert für kleine Lerneinheiten.
- Verständnis: Bei Unverständnis sollte man immer nachfragen, denn mangelndes Verständnis führt „zu einem Vakuum“.
- Theorielastigkeit: Wenn man einen Text nicht versteht, soll man versuchen, ihn anders aufzunehmen, beispielsweise indem man ihn in eine Grafik umsetzt.
Doch schwieriger als die äußeren Mauern zu bewältigen sei der Umgang mit den eigenen, inneren Mauern. Dazu müsse man lernen, seine eigenen Kernqualitäten besser kennenzulernen und zu erfassen. Letztendlich gab Donners den MTA folgende Ratschläge mit auf den Weg: „Seid authentisch und akzeptiert euch, so wie ihr seid. Lernen muss Spaß machen, und das funktioniert am besten, wenn man mit anderen zusammen lernt.“
Ganz praktische Tipps und Tricks für den Alltag in der Radiologie erhielten die MTRA-Schüler/-innen außerdem von Hugh Mohan von „Ranova“, einem Zusammenschluss radiologischer Praxen in Bochum, Hattingen und Wattenscheid.
Entnommen aus MTA Dialog 8/2018
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