Listeriose

Eine lebensmittelbedingte Infektion besonders gefährlich für Alte, Abwehrgeschwächte und Schwangere
Herbert Hof
Titelbild des Fachbeitrags über Listeriose
© Giovanni Cancemi/stock.adobe.com
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Gelegentlich wird die Öffentlichkeit durch Meldungen in der Tagespresse alarmiert, dass bestimmte Lebensmittel mit Listerien kontaminiert seien und gegebenenfalls auch Infektionen mit Todesfällen aufgetreten wären. Dann schwindet bald wieder das Interesse an diesem Thema.

Zusammenfassung

Die aeroben, grampositiven Stäbchenbakterien der Art Listeria monocytogenes sind recht umweltstabil. Viele Lebensmittel, wie Salat, Milchprodukte, Fleisch und Fisch, können kontaminiert sein. Die Exposition ist also recht häufig. Eine Listeriose dagegen ist selten, weil bei normaler Darmflora die Listerien kaum überleben, und selbst wenn die Listerien die Darmbarriere überwinden, ist das Abwehrsystem normalerweise bereit, eine Disseminierung zu unterbinden. Im Alter und bei Abwehrschwäche, vor allem bei T-Zell-Mangel, jedoch können diese opportunistischen Bakterien über eine Bakteriämie in diverse Organe gelangen und speziell Meningitis und Enzephalitis hervorrufen. Bei Schwangerschaft können sie über die Plazentabarriere hinweg eine intrauterine Infektion des Fötus induzieren. Die Diagnose erfolgt durch mikroskopischen und kulturellen Nachweis, seltener durch PCR. Mittel der Wahl bei der antibiotischen Chemotherapie ist Ampicillin beziehungsweise Amoxicillin. Gegen Cephalosporine dagegen sind Listerien generell resistent.

Schlüsselwörter: Listeria monocytogenes, Kontamination, Bakteriämie, intrauterine Infektion, Ampicillin, Amoxicillin

Abstract

The aerobic, gram-positive rod bacteria of the species Listeria monocytogenes are quite stable in the environment. Many foods, such as lettuce, dairy products, meat and fish, can be contaminated. So, exposure is quite common. Listeriosis, however, is rare because listeria hardly survives among normal intestinal flora, and even if the listeria crosses the intestinal barrier, the defense system is usually ready to prevent dissemination. Still, in old age and when the immune system is weak, especially with a T cell deficiency, these opportunistic bacteria can reach various organs via bacteremia and cause meningitis and encephalitis in particular. During pregnancy, they can cross the placental barrier and induce an intrauterine infection of the fetus. Diagnosis is made by microscopic and cultural evidence, less frequently by PCR. The drug of choice for antibiotic chemotherapy is ampicillin or amoxicillin. Listeria, on the other hand, is generally resistant to cephalosporins.

Keywords: Listeria monocytogenes, contamination, bacteremia, intrauterine infection, ampicillin, amoxicillin

DOI: 10.53180/MTIMDIALOG.2024.0172

 

Entnommen aus MT im Dialog 3/2024

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