Lassafieber: Bessere Diagnostik und Forschung gefordert

Ärzte ohne Grenzen
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Lassafieber in Abakaliki: Augustine Momoh Abu, Mitarbeiter des Laboratoriums der FETHA II-Virologie, zeigt, wie eine Probe vorbereitet wird. Negin Allamehzadeh/MSF
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Auf der ersten internationalen Konferenz zum Lassafieber ruft Ärzte ohne Grenzen zu besseren Tests von Patienten und mehr Forschung auf.

Auch 50 Jahre nach Entdeckung des Virus sterben in Westafrika jedes Jahr schätzungsweise mehr als 5.000 Menschen an der hämorrhagischen Fiebererkrankung. 300.000 Menschen infizieren sich nach Angaben des Nigeria Centre for Disease Control (NCDC) in Westafrika jährlich mit dem Virus. Das NCDC organisiert die Konferenz, die in der nigerianischen Hauptstadt Abuja stattfindet. Das Lassafieber wurde 1969 in dem Dorf Lassa im nigerianischen Bundesstaat Borno erstmals beschrieben. Dennoch ist die Krankheit ungenügend erforscht, was die Diagnose und Behandlung schwierig gestaltet.

„Es ist ein halbes Jahrhundert her, dass das Lassafieber im Norden Nigerias entdeckt wurde, aber die Beschäftigten im Gesundheitswesen in Westafrika sind weiterhin nicht ausreichend mit geeigneter Ausrüstung und Ausbildung ausgestattet, um Patienten jeden Alters sicher zu versorgen“, sagt Dr. Hilde de Clerck, Expertin für Infektionskrankheiten bei Ärzte ohne Grenzen. „Forschung für bessere Diagnosemittel von Lassafieber und für die Behandlung sind notwendig, um in Zukunft mehr Leben zu retten." De Clerck stellt auf der Konferenz die Erfahrungen der Organisation bei der Behandlung von Lassafieberpatienten im Kinderkrankenhaus in der Stadt Bo in Sierra Leone vor.

Nur wenige Labors in den betroffenen Gebieten in Westafrika können das Virus diagnostizieren, was zu Verzögerungen bei der Behandlung führt. Während sich das Lassafieber zunächst durch den Kontakt mit infizierten Ratten ausbreitet, erfordert die Bekämpfung der Krankheit den Einsatz von Schutzausrüstung und anderer Maßnahmen zur Prävention und Infektionskontrolle, um die Beschäftigten im Gesundheitswesen und die Angehörigen der Patienten zu schützen.

Seit März 2018 sind Teams von Ärzte ohne Grenzen am Einsatz gegen einen der größten Lassafieberausbrüche in Nigeria beteiligt. 23 Bundesstaaten berichteten über das Jahr 2018 hinweg 3.498 Verdachtsfälle von Lassafieber. Unter den 633 bestätigten Fällen waren 45 Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Ärzte ohne Grenzen unterstützt weiterhin das Krankenhaus mit 700 Betten in Abakaliki im Bundesstaat Ebonyi und das staatliche Gesundheitswesen von Ebonyi, das von dem Ausbruch am stärksten betroffen war.

Quelle: Ärzte ohne Grenzen, 16.01.2019

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