"Obwohl Handys heute technisch immer mehr können, sind sie gleichzeitig strahlungsärmer geworden. Das ist erfreulich, und es zeigt, dass technischer Fortschritt, Nutzerfreundlichkeit und Strahlenschutz nicht im Widerspruch stehen", sagt Inge Paulini, Präsidentin des BfS. Zugleich weist sie darauf hin, dass die steigende Zahl von Anwendungsmöglichkeiten zu einer intensiveren Nutzung von Mobiltelefonen führen könnte und rät aus Vorsorgegründen zu einem umsichtigen Umgang mit dem Handy.
Nach der jüngsten Aktualisierung führt die Liste auf der Internetseite des BfS knapp 3.000 Geräte von mehr als 70 Herstellern auf – darunter auch Tablets und ältere Modelle, die inzwischen nicht mehr hergestellt werden. Rechnet man die älteren Modelle mit ein, liegt der Anteil strahlungsarmer Handys bei 40 Prozent. Werden nur aktuelle Modelle betrachtet, liegt der Anteil sogar bei 55 Prozent.
Seit 2002 erhebt das BfS in regelmäßigen Abständen die nach standardisierten Verfahren gemessenen Strahlungswerte der auf dem deutschen Markt verfügbaren Mobiltelefone und veröffentlicht die Angaben im Internet. So kann jeder Handynutzer die Daten seines aktuellen Gerätes abfragen und sich bei der Auswahl eines neuen Modells vorab über die Strahlungseigenschaften informieren. Als strahlungsarm gelten Geräte, die bei Betrieb am Kopf einen maximalen SAR-Wert von 0,6 Watt pro Kilogramm nicht überschreiten.
SAR steht für "Spezifische Absorptionsrate" und ist ein Maß für die vom Körpergewebe aufgenommene Hochfrequenzenergie bei der Nutzung von Mobiltelefonen. Sie wird in Watt pro Kilogramm angegeben. Um gesundheitliche Wirkungen hochfrequenter Felder auszuschließen, soll dieser Wert nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen. Gängige Geräte erzeugen beim Telefonieren deutlich niedrigere Werte. Diejenigen, die beim Betrieb am Kopf unter 0,6 Watt pro Kilogramm bleiben, erfüllen ein wichtiges Kriterium für das Umweltzeichen "Blauer Engel".
Quelle: BfS, 30.08.2017
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