Zusammenfassung
Humane Papillomaviren (HPV) sind eine weltweit verbreitete Virusgruppe mit mehr als 200 bekannten HPV-Typen, von denen 30 (Low-risk-HPV- und High-risk-HPV-Typen) im Anogenitalbereich zu Haut- und Schleimhautinfektionen führen können. Etwa 80 % aller sexuell aktiven Frauen stecken sich im Laufe des Lebens an. Die überwiegende Anzahl der Infektionen bleiben unerkannt. Die meisten Infektionen heilen innerhalb von 2 Jahren von alleine aus. In 20 % der Fälle bleibt die Infektion bestehen. Anhaltende oder Mehrfachinfektionen mit unterschiedlichen HPV-Typen aus beiden Risikoklassen erhöhen das Risiko nach 5–15 Jahren der Primärinfektion, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Zur Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses wird der gesetzlich eingeführte Papanicolaou-Abstrich (Pap-Test) und/oder ein Dünnschichtpräparat von einer Zervixmaterialprobe angefertigt. Mit dem Pap-Test und der Dünnschichtzytologie kann nur der Schweregrad einer zytologischen Veränderung erfasst werden. Der Nachweis einer HPV-Infektion als Risiko einer künftigen Entartung der Zellen ist mit diesen Testen nicht möglich. Diese Option bieten nur molekulargenetische HPV-Methoden, die den Erreger in infizierten Zervixzellen über die DNA frühzeitig identifizieren. Zahlreiche überwiegend PCR-basierte Teste stehen zur Verfügung, die sich qualitativ sehr unterscheiden.
DOI: 10.3238/MTADIALOG.2017.0218
Entnommen aus MTA Dialog 3/2017
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