Geschehen in den USA
Bei der gefährlichen Virusvariante handelt es sich um einen vermutlich im Fernen Osten entstandenen Abkömmling des A/H5N1-Virus mit der wissenschaftlichen Bezeichnung HP (= hoch pathogen) A/H5N1, Clade 2.3.4.4b. Forscher der Universität von Madison im US-Bundesstaat Wisconsin gingen der Frage nach, ob dieser Virustyp bereits auf Säugetiere übergesprungen ist. Zu diesem Zweck untersuchten sie verendete oder krank aufgefundene Säugetiere aus der freien Wildbahn, die von Bürgern, Jägern oder Landwirten aufgefunden worden waren. Auch Tiere, die aufgrund von Krankheitssymptomen in tierärztliche Praxen oder Tierkliniken gebracht worden waren, wurden in die Untersuchung einbezogen. Die Testung auf das Vorliegen des neuen Virustyps wurde mittels reverser PCR (RT-PCR) aus Gewebeproben oder Abstrichproben durchgeführt.
Zwischen April und Juni 2022 konnten die Forscher den neuen Virustyp in 67 Wildtieren nachweisen. Es handelte sich um Tiere aus 10 überwiegend nördlichen US-Bundesstaaten (Alaska, Idaho, Iowa, Michigan, Minnesota, New York, North Dakota, Utah, Washington und Wisconsin). Betroffene Tierarten waren Rotfüchse (n = 50), Stinktiere (n = 6), Waschbären (n = 4), Wildkatzen (n = 2), Beutelratten (Opossum, n = 2) sowie 1 Kojote, 1 Graufuchs und 1 Fischmarder. Überwiegend handelte es sich um junge Tiere. 9 Tiere waren tot aufgefunden worden; 13 wurden aufgrund von offensichtlich schwerer Krankheit noch am Auffindungsort eingeschläfert. 44 weniger kranke Tiere wurden in einer veterinärmedizinischen Klinik gepflegt. Davon überlebten jedoch letztlich nur 2 Rotfüchse, die völlig genesen und test-negativ wieder freigelassen wurden.
Entnommen aus MT im Dialog 3/2024
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