Förderung der Prävention

20 Jahre Stiftung Kindergesundheit
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Kindergesundheit
Gesundheit ist eine essenzielle Voraussetzung für das Lebensglück von Kindern. Fotolia/Konstantin Yuganov
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Vor 20 Jahren hob eine Gruppe engagierter Kinder- und Jugendärzte an der Universitätskinderklinik München die Stiftung Kindergesundheit aus der Taufe mit dem Ziel, die Gesundheit von Kindern durch bessere Prävention zu fördern.

„Der Impuls zur Gründung der Stiftung Kindergesundheit kam aus unserer alltäglichen beruflichen Erfahrung an der Kinderklinik der Universität München“, berichtet der Münchner Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Berthold Koletzko. „Wir mussten immer wieder Kinder in der Klinik betreuen, die unter Krankheiten litten, die mit effektiver Prävention mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen wären“.

Gesundheit sei eine essenzielle Voraussetzung für das Lebensglück von Kindern, für die volle Entfaltung und Nutzung ihrer Talente, betont Prof. Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der Münchner Universitätskinderklinik sowie Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, die jetzt ihr 20-jähriges Jubiläum feierte. Zur gesundheitlichen Prävention gehören Maßnahmen, die das Entstehen von Krankheiten verhindern, Krankheiten frühzeitig erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen
Die Fortschritte der Kindermedizin sind unübersehbar. Dank Impfungen, Ernährungsberatung, medizinischer und sozialer Betreuung und Vorsorge wurde die Kindersterblichkeit auf früher unvorstellbar niedrige Werte gedrückt. Allein in den 55 Jahren zwischen 1960 und 2015 sank die Säuglingssterblichkeit von 33,8 auf 3,1 Promille (nicht Prozent!).

Dennoch haben sich auch schon vor 20 Jahren neue Gefahren für die Gesundheit der Kinder abgezeichnet. Koletzko blickt zurück: „Wir registrierten mit Unbehagen eine Verschiebung von den körperlichen zu den psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Zum anderen machte uns die Zunahme von chronischen Gesundheitsstörungen Sorgen: Die Zahl der Kinder, die unter Übergewicht oder allergischen Erkrankungen litten, stieg trotz Anstrengungen der Medizin mit beunruhigender Geschwindigkeit weiter“.

Zahlreiche Aktivitäten

Seit ihrer Gründung vor 20 Jahren entwickelte die Stiftung Kindergesundheit eine Reihe wichtiger Projekte zur Prävention von kindlichen Erkrankungen. Hier einige Beispiele ihrer Aktivitäten:

  • Die Stiftung unterstützte über viele Jahre die weltweit größte Langzeitstudie zur Vorbeugung von Allergien, die German Infant Nutrition Intervention-(GINI)-Studie. Darin wurden etwa 6.000 Säuglinge nach der Geburt mit ihren Familien eingeschlossen, um beeinflussbare Risikofaktoren für das Auftreten allergischer Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis zu charakterisieren. Inzwischen sind die Teilnehmer erwachsen geworden und werden im Alter von nunmehr 20 Jahren nachuntersucht.
  • Das in einem multidisziplinären Netzwerk mit verschiedenen Partnern entwickelte Projekt „TigerKids“ der Stiftung Kindergesundheit ist ein spielerisches Programm für mehr Bewegung und gesündere Ernährung in Kindergärten, das auch die Eltern mit einbezieht. Das Programm wurde in mehr als 6.000 Einrichtungen eingesetzt und erreichte mehr als 300.000 Familien.
  • Aufbauend auf dem TigerKids-Projekt wurde das Programm „Rakuns“ zur Gesundheitsförderung in Grundschulen entwickelt. Es wird in mehr als 10.000 Schulen bundesweit eingesetzt, in Kooperation mit der Krankenkasse IKK Classic.
  • Ebenfalls weite Verbreitung fanden die Informationsmedien der Stiftung Kindergesundheit: Sie entwickelte Plakate zu den Themen kindliches Übergewicht, Rauchen in der Schwangerschaft und Gewalt gegen Kinder sowie Broschüren zur Vorbeugung gegen den plötzlichen Säuglingstod SIDS und zum gesunden Trinkverhalten für Kinder und ihre Familien.

Als wichtiges Thema der Gesundheit erkannten die Gründer der Stiftung schon 1997 den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit den Bildschirmmedien. „Anfangs haben wir uns vor allem mit den vor dem Fernsehgerät oder mit einem Gameboy verbrachten Zeiten befasst, denn Smartphones waren damals noch so gut wie unbekannt“, sagt Koletzko. „Heute sind 84 Prozent der Deutschen online und nahezu jeder 14- bis 29-Jährige geht über ein Smartphone ins Netz“.

Deshalb investiert auch die Stiftung Kindergesundheit ihre Aktivitäten verstärkt in die digitale Vermittlung von Informationen. So wurde eine App für Smartphone und Tabletts entwickelt mit praktischen Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen für Kleinkinder. Im Rahmen eines neuen europäischen Projekts zur besseren Erforschung von Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) bietet die Stiftung demnächst elektronische Kurse, sogenannte E-learnings für Gesundheitsberufe und Patienten an.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit, 26.04.2017


www.kindergesundheit.de

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