Die nuklearmedizinische Untersuchung des equinen Patienten

Schwerpunktthema
Christin Rohde
Pferd mit Läsion im Fesselträgerursprungsbereich hinten rechts = Ansatzstelle des Musculus interosseous medius am proximo-plantaren Metatarsus
Abb. 1: Pferd mit Läsion im Fesselträgerursprungsbereich hinten rechts = Ansatzstelle des Musculus interosseous medius am proximo-plantaren Metatarsus: Laterale Einzelaufnahme (links) und plantare (Mitte) Vergleichsansicht beider Hintergliedmaßen zeigen deutlichen, radiopharmazeutischen Uptake im leicht lateralen Röhrbein hinten rechts mit dazugehörigem Röntgenbefund einer deutlichen Verschattung (Kreis) in der 0°- oder AP-Aufnahme des rechten Sprunggelenks (rechts) © Pferdeklinik Burg Müggenhausen GmbH
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In der orthopädischen Pferdemedizin ist die Knochenszintigrafie ein wichtiger Bestandteil der modernen Diagnostik. Sie findet Anwendung bei Patienten mit Lahmheit an multiplen Gliedmaßen, Rittigkeitsproblemen oder Fragestellung aus der sogenannten Oberlinie, bestehend aus Halswirbelsäule, Rücken und Beckenbereich, wo andere bildgebende Modalitäten beim Pferd an ihre technischen sowie anatomischen Grenzen stoßen.

Zusammenfassung

Eine ältere Vollblutstute wurde mit akuter, hochgradiger Hinterhandlahmheit und Schwellung zur weiteren bildgebenden Diagnostik sowie Therapie vorgestellt. Die klinische, röntgenologische sowie sonografische Untersuchung folgerte in einem Fissurverdacht im Beckenbereich und das Pferd durchlief daraufhin eine Knochenszintigrafie zur Abklärung. Der Verdachtsbefund erhärtete sich und das Pferd wurde für etwa einen Monat im Schwinglifter entlastend ruhiggestellt, bis es nach Hause entlassen wurde. Hier verschlechterte sich der Zustand rapide und zog schließlich die Euthanasie nach sich.

Schlüsselwörter: Pferd, Szintigrafie, Beckenfraktur, Schwinglifter

Abstract

An older thoroughbred mare was presented with an acute, severe hind limb lameness and swelling for further imaging diagnostics and therapy. Clinical, radiographic and sonographic examinations revealed a suspected fissure in the pelvic region and the horse underwent a bone scintigraphy for clarification. The suspicious findings were confirmed and the horse was immobilised for about 1 month in a swinglifter until it was discharged home. Here the condition deteriorated rapidly and finally resulted in the horse’s euthanasia.

Keywords: horse, scintigraphy, bonescan, pelvic fracture, swing lifter

DOI: 10.53180/MTADIALOG.2022.0110

Entnommen aus MTA Dialog 2/2022

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