COVID-19: Infektionen durch Delta-Variante trotz vollständiger Impfung
Diese zuvor auch als „indische“ Variante oder B.1.617.2 bezeichnete Viruslinie war im Dezember 2020 erstmals in Indien identifiziert worden. Sie führte dort zu einem dramatischen Anstieg der Erkrankungsinzidenz. Im Mai 2021 traten in Indien mehr als 400.000 neue COVID-19-Fälle und 4.000 Todesfälle auf. Versorgungsengpässe in Krankenhäusern und ambulanten Gesundheitseinrichtungen waren die Folge. Ausgehend von Indien hat sich die Variante weltweit in mehr als 43 Länder auf allen Kontinenten ausgebreitet [1].
Die Ursache für die leichte Übertragbarkeit der Delta-Variante wird in mehreren Mutationen des Virus gesehen, die zu einem veränderten Spike-Protein führen. Dieses Protein, lokalisiert auf den äußeren Dornfortsätzen des Virus, fungiert als Andockstelle für menschliche Zielzellen. Die molekulare Veränderung führt nicht nur zu einer rascheren und stärkeren Bindung des Virus an die Zielzellen, sondern zusätzlich auch zu einer wesentlich rascheren Aufnahme in die Zellen [2, 3].
In einer Region an der US-Ostküste wurden kürzlich die dort seit vielen Jahren etablierten musikalischen Sommerfestivals wieder aufgenommen. Überraschenderweise traten in diesem Zusammenhang zahlreiche COVID-19-Infektionen bei vollständig geimpften Personen auf. Ursache waren „Impfdurchbrüche“, die überwiegend der Delta-Variante zuzuschreiben waren. Das örtliche Gesundheitsamt berichtete jetzt über den Ausbruch [4].
Entnommen aus MTA Dialog 10/2021
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