COPD: Mehr als 480 Millionen Menschen betroffen?

Welt-COPD-Tag am 16. November
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COPD
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Es handelt sich um eine der tödlichsten Krankheiten der Welt: COPD. Anlässlich des Welt-COPD-Tages am 16. November 2022 stellte Katrin Pucknat, Präsidentin bei ResMed in Deutschland, die Ergebnisse einer aktuellen Studie vor.

Demnach steigen die Zahlen der Erkrankung und Forschende drängen auf Maßnahmen zur Vorbeugung. Bisherigen Schätzungen zufolge leiden mindestens 212 Millionen Menschen auf der Welt an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Einer neuen Studie von ResMed zufolge könnte diese Zahl allerdings bis zu 126 Prozent höher sein als bisher angenommen [1]: So fand man heraus, dass vermutlich 480 Millionen Menschen weltweit an COPD erkrankt sein könnten [2] [3] [4].

Eine der tödlichsten Krankheiten

Die chronische, progressive Krankheit beeinträchtigt das Atmen von Betroffen und ist laut WHO nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritttödlichste Krankheit der Welt [5]. In frühen Stadien können die Symptome mithilfe von Inhalation gelindert werden, in fortgeschrittenen Stadien kann zusätzlicher Sauerstoff oder mechanische Beatmung zu Hause beziehungsweise im Krankenhaus erforderlich sein. Die aufwendigen Therapien bedeuten auch hohe Kosten für die Gesundheitssysteme. Schätzungen gehen davon aus, dass in der EU im Zusammenhang mit COPD Kosten in Höhe von schätzungsweise 48,4 Milliarden Euro jährlich in den Ländern für das Gesundheitswesen und Produktivitätsverluste verursacht werden [6], für die USA werden allein die COPD-bedingten Krankenhausaufenthalte jährlich mit über 3 Milliarden Dollar beziffert [7].

Kosten vermeidbar?

Dass diese Kosten bis zu einem bestimmten Grad vermeidbar sein könnten, zeigt die globale Studie von ResMed: Sie führte die meisten COPD-Fälle auf bekannte Risikofaktoren wie Rauchen und andere Luftverschmutzungen im Freien zurück. Sollten allerdings diese Risikofaktoren weiter bestehen bleiben, gehen Forscherinnen und Forscher davon aus, dass bis zum Jahr 2050 sogar 592 Millionen Menschen weltweit an COPD erkranken. In Deutschland sind derzeit etwa 3,4 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen [8]. Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis 2050 mehr als verdoppeln wird (8 Millionen) [9].

Frühe Behandlung ist wichtig

Diese Zahl sollte vielen eine Warnung sein: Es ist wichtig, dass alle die Symptome kennen, um diese frühzeitig bei sich oder Angehörigen erkennen zu können. Medizinisches Fachpersonal kann mit Screenings und Tests eine COPD-Erkrankung frühestmöglich diagnostizieren und behandeln. Je eher eine Behandlung beginnt, desto mehr Chancen bestehen, die Lebensqualität und -erwartung zu verbessern. Krankenkassen könnten laut ResMed ihre Versicherten dabei unterstützen, proaktive Schritte gegen eine mögliche COPD-Erkrankung zu unternehmen. Rauchen in der Schwangerschaft sowie wiederholte Atemwegsinfektionen in der frühen Kindheit können im späteren Leben eine COPD auslösen [10]. Allein Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz sind laut Experten für etwa 14 Prozent der COPD-Erkrankungen verantwortlich [11, 12]. Wer vermeidet, Luftschadstoffe einzuatmen, wie etwa Tabakrauch oder Staub, kann laut Studie die Wahrscheinlichkeit an COPD zu erkranken minimieren [10]. Neben jedem Einzelnen und dem Gesundheitssystem könne auch die Gesundheitspolitik stärkere und sofortige Maßnahmen gegen Risikofaktoren wie Rauchen und Luftverschmutzung ergreifen, die Umwelt besser schützen und die allgemeine Schadstoffbelastung senken, um das Risiko von COPD-Erkrankungen in der Gesellschaft zu minimieren, so das Unternehmen.

Bald 600 Mio. Fälle?

Die Hochrechnungen gehen laut ResMed davon aus, dass wir uns schon in ein paar Jahrzehnten auf 600 Millionen COPD-Fälle auf der ganzen Welt zubewegen. Mit sinnvollen Maßnahmen und der richtigen Aufklärung könnten diese Zahlen eingedämmt werden. Es könnte dazu beitragen, Millionen von Leben zu retten. Wenn die Gesellschaft stärker darauf achte, Anzeichen ernst nähme und das Bewusstsein für die Krankheit schärfe, und wenn vor allem Ärzte, Krankenkassen und die Gesundheitspolitik ihren Beitrag dazu leisteten, könnte langfristig die Anzahl an COPD-Erkrankungen reduziert und zu einem gesünderen Leben verholfen werden, betont ResMed.

Literatur:
[1] Boers E, et al.: ERJ Suppl (ERS Congress late breaking abstract) 2022.
[2] GBD 2019 Murray C J L, et al. (2020).
[3] Adeloye D, et al.: J Glob Health 2015.
[4] Adeloye D, et al. Lancet Respir Med 2022.
[5] WHO; Häufigste Todesursachen weltweit 2019.
[6] The economic burden of lung disease. Eur Lung (Accessed 18 August 2022).
[7] Perera PN et al. COPD 2012.
[8] Wissenschaftliches Institut der AOK, Gesundheitsatlas Deutschland COPD 2021.
[9] Pritzkuleit R, et al.: Erkrankungszahlen in der Pneumologie – eine Projektion bis 2060, 2010.
[10] RKI Gesundheitsmonitoring. www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_chronisch_obstruktive_Lungenerkrankung.pdf.
[11] Blanc et al.: The Occupational Burden of Nonmalignant Respiratory Diseases. An Official American Thoracic Society and European Respiratory Society Statement. American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. 1. Juni 2019, Vol. 199, No. 11.
[12] European Respiratory Society: Workplace exposures contribute to lung disease in more than one in ten people. Meldung vom 10. Juni 2019.

Quelle: ResMed

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