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Aus der Praxis für die Praxis (31): Urlaub – nix wie weg

Rolf Leicher
Titelbild des Fachbeitrags über den Rhythmuswechsel vom Berufsalltag in den Urlaub
© icemanphotos/stock.adobe.com
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Urlaub! Endlich! Koffer packen und ab! Die Vorfreude und die Planung sind für alle schon fast ein Highlight. Egal wohin es im Urlaub geht, der Tempowechsel vom Berufsalltag zu den freien Tagen ist auch eine Herausforderung, die oft nicht beachtet wird. Der radikale Rhythmuswechsel von der Arbeit zur Ruhe gilt auch für zu Hause. Erholung sollte aber immer geplant werden.

Erholung oder Stress?

Häufig werden die Urlaubstage überladen mit Aktivitäten. Man versucht nachzuholen, was sonst zu kurz kommt: Lesen, Sport, Besichtigungen, Hobbys. Unbewusst entsteht eine innere Unruhe, ein Erholungskiller. Freizeitaktivität kann zur Interessenkollision mit dem Partner führen, sofern er/sie selbst dem Freizeitstress aus dem Weg gehen will. Wenn der Urlaubstag so vollgestopft ist wie der Arbeitstag, kann von Erholung keine Rede sein. Statt Arbeitsstress jetzt Freizeitstress. Wer Sport nicht mag, sollte sich im Urlaub nicht dazu zwingen, nur weil andere es machen. Vernachlässigte Sportaktivitäten kann man in einigen Urlaubstagen kaum nachholen. Hotels organisieren Freizeitprogramme: Fahrradtour von A nach B, Treffen mit der Wandergruppe und so weiter. Muss man sich durch Aktivitäten in der Gruppe herausfordern und sogar stressen? Wenn man unbewusst das Leistungsdenken aus dem beruflichen Alltag auch auf die Ferien überträgt, kann das schnell passieren. Sinnvoller ist die individuelle Balance zwischen Tatendrang und Nichtstun. Bewährt hat sich die „Selbstbestimmtheit“, spontan zu entscheiden, wann man was macht und wie lange man dranbleibt. Besondere Bedeutung hat die mentale Erholung, die von vielen belächelt wird. Auch für die Handynutzung ist eine Balance sinnvoll. Muss man jeden Tag Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen mit Fotos, Videos und Nachrichten versorgen? Und dann hat man noch die Erwartung, dass ein positives Echo auf die Fotos kommt, entwickelt sogar eine Erwartungshaltung.

 

Entnommen aus MT im Dialog 5/2024

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