Aus der Praxis für die Praxis (26): Digitale Diät
Arbeitsunterbrechung durchs Handy
Der gelegentliche Blick der MT (und anderer Gesundheitsberufe) auf ihr Display unterbricht die Arbeit für Sekunden. Auch ohne sofortige Reaktion auf eingehende Kontakte hat eine Unterbrechung der Arbeit stattgefunden. Um sich wieder nach der Unterbrechung reinzufinden, bedarf es großer Konzentration, das kostet Ressourcen und Energien. Der Mix von Arbeit und Mediennutzung (Multitasking) funktioniert auf Dauer nicht; man trainiert sich Konzentrationsstörungen an. Die negativen Folgen einer Arbeitsunterbrechung verdrängt man gerne oder unterschätzt sie. Ideal wäre es, wenn das Mobiltelefon gar nicht am Arbeitsplatz ist, denn wenn es vibriert, kreisen die Gedanken nur noch um die eingegangene Nachricht. Wer immer antwortet und immer erreichbar ist, erhält immer mehr E-Mails, Nachrichten oder Anrufe, und so wird man zum Sklaven der digitalen Kommunikation. Wenn sich auch in der Pause alles ums Handy dreht, werden persönliche Gespräche mit der Kollegin/dem Kollegen darunter leiden. Miteinander arbeiten heißt miteinander reden, so entsteht der Zusammenhalt im Team, das Wirgefühl. Was ist wichtiger: der persönliche Dialog mit anderen oder das Handy? Die Handynutzung reduziert auch die Entspannung in der Kaffeepause. Einen Account zu löschen, ist so befreiend, wie mit dem Rauchen aufzuhören. Viele User empfinden es als Zwang, ständig bei Facebook, Tiktok & Co. vorbeizuschauen und können in der Pause nicht mehr entspannen. Unter dem Motto „Tschüss Handy, hallo Kollegin“ steht die private Kommunikation in der Pause im Vordergrund.
Entnommen aus MT im Dialog 3/2023
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