Am 15. April stehen Antibiotikaresistenzen im Fokus
Die Ausbreitung von multiresistenten Erregern korreliert mit der Häufigkeit des Antibiotika-Einsatzes. Dies gilt als eine Ursache von nosokomialen Infektionen. Erste Mahnungen vor dem bevorstehenden Beginn einer Post-Antibiotika-Ära gibt schon länger. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hatte bereits 1999 die Zunahme antibiotikaresistenter Krankheitserreger als die größte Herausforderung für die Medizin bezeichnet.
Die zunehmende Antibiotika-Resistenz von Hospitalismuserregern ist gerade auf Intensivstationen ein weit verbreitetes Problem. Ein unkritischer, wenig gezielter und im Einzelfall zu langandauernder Antibiotikaeinsatz sind Gründe für die Resistenzzunahme. Dabei wird die natürliche Bakterienflora eines Patienten durch resistente Erreger verdrängt und es kommt zur Verschiebung des ökologischen Gleichgewichts. Antibiotikaresistenz ist ein natürliches Phänomen, welches bei der Konkurrenz von Mikroorganismen um einen gemeinsamen Lebensraum oder Wirt auftritt. Durch den zunehmenden Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin wird sie jedoch beschleunigt und verstärkt. So zeigen Untersuchungen, dass in landwirtschaftlich geprägten Regionen Landwirte mit Nutztierhaltung vermutlich ein erhöhtes Risiko für nosokomiale Infektionen haben. Durch den sehr hohen Selektionsdruck werden sowohl Entstehung als auch Ausbreitung resistenter Bakterien begünstigt.
Fachkräftemangel als Bremse?
Die IFBLS-Präsidentin Marie Nora Roald verwies jüngst in einem Statement gegenüber der WHO auf den weltweit zu beobachtenden Fachkräftemangel bei biomedizinischem Laborpersonal. Die sei eine Hürde für umfassende Überwachungsprogramme. Vor diesem Hintergrund betonte die Präsidentin, dass die fortgesetzte Finanzierung für BLS-Bildungsprogramme entscheidend sei für die Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen.
Sie sprach sich für ein erhöhtes Engagement bei der Entwicklung der biomedizinischen Laborwissenschaften, eine Erhöhung der Laborkapazitäten und -finanzierungen sowie die Entwicklung von Partnerschaften im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft sowie in der Industrie und Politik aus.
Mit dem BLS Day, der 1996 initiiert wurde, soll auf die wichtige Rolle des biomedizinischen Laborpersonals aufmerksam gemacht werden und ein Bewusstsein dafür geschaffen werden. Die Guidelines für Teilnehmer am BLS Day sind hier zu finden. (red)
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